Aufbruch trifft BEWEGE

zu Gast bei den Franziskanerinnen Au/Inn

Hier finden Sie Informationen über die Weggemeinschaft BEWEGE im Europakloster Gut Aich.

Ein Bericht über den Tag der Begegnung - von Christa Einsiedler, der Gründerin des Franziskanischen Aufbruchs:

Aufbruch statt Rückzug, Bewegung statt Erstarrung, beides war spürbar und erfahrbar, als die benediktinischen Weggemeinschaft (BEWEGE) des Europakloster Gut Aich beim franziskanischen Aufbruch im Kloster Au am Inn zu Gast war.

Das Europakloster Gut Aich nahe am Wolfgangsee und das Kloster der Franziskanerinnen in Au am Inn leben seit 30 Jahren in tiefer geschwisterlicher Verbundenheit. Der Prior des Klosters Gut Aich, Br. Thomas Hessler bezeichnet die Franziskanerinnen von Au als ihre Stifterinnen und „Mütter“, die den reformfreudigen Benediktinern im ehemaligen Franziskanerinnenkloster in Österreich einen neuen Anfang ermöglichten.

In diesem Jahr feiern die Brüder 30 Jahre Kloster Gut Aich, was als Experiment begann, ist zu einem Ort großer Strahlkraft und lebendiger Spiritualität geworden. Um diese geschwisterlichen Verbundenheit noch weiter zu entfalten, wuchs der Wunsch, dass auch „BEWEGE“ und der franziskanische Aufbruch sich begegnen, austauschen und gemeinsame Wege suchen.

BEWEGE ist eine Gemeinschaft des Europaklosters Gut Aich von Frauen und Männern, die nach der Spiritualität des Hl. Benedikt leben. Sie wollen hörend, beständig und wandlungsfähig in ihrem Alltag leben und so am offenen Haus Europas mitbauen.

Der Franziskanische Aufbruch ist mit dem Kloster Au am Inn verbunden und folgt dem Versprechen der Einfachheit, Verbundenheit und Hingabe.

Anfang Februar war es dann soweit: mit einem Bus kamen die Frauen und Männer der BEWEGE mit Br. Thomas ins Kloster Kloster Au am Inn, um an einem Treffen des Franziskanischen Aufbruchs teilzunehmen. 

Das Jahr des Franziskanischen Aufbruchs 2024 steht unter dem Schwerpunkt: „Klara von Assisi - Spiegel des Lichtes“ und so war dieser Sonntag dem Thema „Mystik der Frauen - Mystik des Alltags“ gewidmet. Generaloberin Sr. Dominica Eisenberger begrüßte im Namen aller Mitschwestern die große Gruppe der TeilnehmerInnen. Im Anschluss wurden wir nach einer Vorstellungsrunde von unseren benediktinischen BesucherInnen reich beschenkt, - ein Korb wurde mit Gaben und guten Worten für uns gefüllt, - Symbole der Freundschaft und Verbundenheit. Nach einer Einführung über die Spiritualität der beiden Gemeinschaften und einem gemeinsamen Mahl ( jeder, jede brachte etwas mit und wir teilten, was wir hatten ) , ging es zum Schwerpunktthema „Mystik der Frauen - Mystik des Alltags“. Vertiefung fand dieses Thema durch eine Übung aus der Prozessarbeit. In Kleingruppen wurde im Anschluss über die eigenen Glaubenserfahrungen gesprochen. Folgende Fragen wurden dabei erforscht:

° Er-Innere dich an eine deiner tiefsten spirituellen Erfahrung..

° Wo hat sie stattgefunden? Wie war das Umfeld? Wie warst du?

° Sei diese Erfahrung ganz, - sie liegt nicht in der Vergangenheit, sondern ist dir im Hier und Jetzt

zugänglich.

° Reichere diese Erfahrung durch die Wahrnehmungskanäle an. (Inneres Bild, Farben, Klänge,

Körperausdruck/Gebärde, Botschaft)

° Bleib in dieser Wirklichkeit, erlaube ihr, in dir zu bleiben. Sei diese Wirklichkeit jetzt.

Das Fest der Begegnung fand dann einen weiteren Höhepunkt in der gemeinsamen Eucharistiefeier, die Pf. Josef Mayer (Katholische Landvolkshochschule Petersberg) zelebrierte und uns mit dem Blasiussegen ermutigt und berührt, wieder nachhause entließ. Es war eine Begegnung von Herz zu Herz, von Sehnsucht zu Sehnsucht, von benediktinscher Spiritualität zu franziskanischer Spiritualität und der Erkenntnis, dass wir alle unterwegs sind und diese Erfahrung uns ermutigt, weiterhin gemeinsame Wege in der je eigenen Form, zu suchen. Vielleicht beschreibt die Rückmeldung einer Teilnehmerin den Geist dieser Begegnung am treffendsten:

„Unser Treffen am Sonntag war einmalig schön für mich, eine zutiefst spirituelle Erfahrung. Beim Austausch habe ich in zwei Männerherzen schauen dürfen - und was ich gesehen habe, bewegt und berührt mich zutiefst - immer noch.

In einem Lied von der Stimmer Kathi heißt es:

... und findest du in all den Worten eines das dich trifft, wo du getroffen werden musst, damit du lebst,hörst du die Liebe sagen: Offener Himmel der ist hier, offener Himmel das sind wir, du und ich, überall, GOTT ist uns nah. Das trifft es in etwa, was ich spüren, erfahren, durfte. Mir ist immer noch warm ums Herz und ich bin so dankbar.“

Fotos: Christoph Wallner