INTERVIEWS vom Interreligiösen Dialog

Eine Zeit, die dem Frieden dienen soll, der Verständigung und des Verstehens.

Anfang Juni öffnete das Europakloster Gut Aich zum wiederholten Male seine Türen für die unterschiedlichen Weltreligionen. Die bewährte Zusammenarbeit mit dem Verein Weltkloster unter der Leitung von Alexandra Mann schuf auch heuer wieder spannende Dialoge.

Stefanie Jeller von Radio Klassik Stephansdom hat mit den Mönchen gesprochen, sie nach ihrer jeweiligen spirituellen Prägung gefragt – und nach den berührendsten Momenten des Dialogtreffens.
Die Interviews hören Sie HIER! Es beginnt mit orientalischen Klängen ... :-)

Ein paar Stimmungsbilder von den Dialogtagen im Kloster.

Bhikshu Tenzin Peljor aus dem Tibethaus Frankfurt, Br. Jacobus Geiger OSB von der Abtei Münsterschwarzach, Mehmet Ungan vom International Sufi Centre aus Mannheim und Krishna Premarupa Das vom Krishna Tempel Zürich kamen schon das fünfte Mal zum Interreligiösen Dialog.

Dr. Christian Rutishauser SJ, Vertreter der Jesuiten in Zentraleuropa aus München und Dervish Shems vom Alevitisch-Bektaschitisches Kulturinstitut in Hausen nahmen sich erfreulicherweise Zeit für Begegnung und Austausch.

An zwei Nachmittage waren über Zoom Dr. Nicola Towfigh, Orientalistin und Islamiwissenschaftlerin und Sr. Canisia Mack SCSC vom Kloster Hegne der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz, Allensbach anwesend.

Daniel Kempin, Kantor des Egalitären Minjan, der Gemeinschaft liberaler Juden innerhalb der jüdischen Gemeinde Frankfurt/Main brachte sich via Zoom gesanglich mit einem Psalm ein.

Sheikh-ul-Maishaikh Mahmood Khan (Musik- und Geschichtswissenschaftler), Dr. Raid-al-Daghistani (islamischer Theologe) und Hüseyin Haybat vom International Sufi Centre aus Mannheim trugen ebenso zu regem Austausch bei.

Eine Kaffeepause wurde in die Werkstatt der Gold- und Silberschmiede verlegt. An diesem Tag war auch der Zenlehrer Edward Brown zu Gast.

Die beiden offenen Spirituellen Dialogabende im Klosterhof waren sehr gut besucht. Br. Thomas Hessler betonte das Anliegen des Klostergründers, P. Johannes Pausch, der schon in den 70er Jahren die Begegnung mit Derwischen in Istanbul suchte, sich auf den Weg des Dialoges zu machen und aufeinander zu hören.

Br. Thomas Hessler: „Wir freuen uns, dass wir eine Zeit miteinander teilen, die dem Frieden dienen soll. Eine Zeit der Verständigung und des Verstehens trotz und gerade wegen der Unterschiedlichkeit.“

Br. David Steindl-Rast OSB bereichterte die Dialogtage an zwei Vormittagen und Novize aus dem Europakloser Gut Aich Br. Antonius Nathanaël Huber brachte sich als Jüngster und als Mediziner in die Gesprächsrunden ein.

Die Dialogtage fanden mit dem Interreligiösen Konzert einen würdigen Abschluss. Der Buddhist Tenzin stimmte ein Mantra an und Krishna Premarupa teilte mit uns einen Lobpreis aus dem Hinduismus. Dervus Shems sang ein Lied aus der Bektaschi Tradition und Br. Antonius führte über eine Improvisation am Klavier zum aus dem Christentum bekannten Lied „Salve Regina“. Den jubelnden Abschluss mit beschwingtem Klatschen gestaltete Mehmet Ungan an der Oud.

Die offenen spirituellen Dialogabende waren eine Erfahrung von Ergriffenheit. Ein Sich-Ergreifen-lassen von Musik und Geschichten, Tanz und Stille. Mit den Worten von Br. Thomas: „Ergriffenheit macht uns weise.“

 

Fotos: Susanne Windischbauer und Verein Weltkloster